: DeWalt Flexvolt-Akkus mit 18 und 54 Volt

2022-06-10 21:41:21 By : Ms. tenen glass

Mit seinen neuen 54V-XR-Flexvolt-Akkus will nun auch DeWalt den Akkubetrieb fü extrem leistungsstarke Werkzeuge möglich machen. Der Flexvolt-Akku kann als ganz normaler 18 Volt-Akku mit 6,0 Ah in den vorhandenen 18 Volt-Maschinen von DeWalt genutzt werden. In die neuen 54 Volt-Maschinen eingeschoben, liefert er 54 Volt.

Wie funktioniert der Trick? Bei dem neuen Flexvolt-Akku handelt es sich im Prinzip um einen 18 Volt-Akku, bei dem drei Zellenreihen parallel geschaltet sind. Anders als andere Hersteller, die für ihre 18 Volt-Akkupacks mit 6 Ah Kapazität die für Hochstromanwendungen kaum geeigneten 3,0 Ah-Zellen verwenden, benutzt DeWalt hier die robusteren 2,0 Ah-Zellen und kommt mit den drei parallelen Reihen ebenfalls auf 6,0 Ah, jedoch mit besserer Hochstromfestigkeit.

Beim Einschieben in die neuen 54 Volt-Maschinen werden die drei Zellreihen in Reihe geschaltet. Der Akku hat dann eine Nennspannung von 54 Volt und eine Kapazität von nur noch 2,0 Ah. Letzeres verschweigt DeWalt aber lieber.

Durch die höhere Spannung lassen sich Elektromotoren effizienter betreiben. Da bei dreifacher Spannung nur ein Drittel des Stroms fließt, können auch Leitungen und Elektronikelemente preiswerter ausgelegt sein. Die neuen 54 Volt-Akkugeräte, die ab Herbst 2016 verkauft werden sollen, sind sehr leistungsstark und sollen zusammen mit neuen Zubehören (Sägeblätter, Schleifscheiben) den bisherigen Netzgeräten nicht nachstehen.

Der 54V-XR-Flexvolt-Akku DCB546 kann in 54V-Maschinen und aufgrund seiner Rückwärtskompatibilität auch in alle 18 Volt-Maschinen eingesetzt werden und eignet sich somit für alle XR-Maschinen beider Voltklassen. Technischer Hintergrund: der intelligente Akku erkennt sofort, über welche Akkuspannung die jeweilige Maschine verfügt und schaltet automatisch auf die entsprechende Voltklasse um.

"Mit seiner sehr hohen Leistung von 108 Wh ist der Akku optimal für schwere Anwendungen über einen längeren Zeitraum geeignet," bewirbt DeWalt die neuen Flexvolt-Akkus und meint dabei die im Akkupack speicherbare Energiemenge (18 Volt x 6,0 Ah = 108 Wh). Ein Wert, der aber nicht so überragend ist, wie DeWalt vormacht. Der seit einem Jahr lieferbare Metabo LiHD-Akku mit 6,2 Ah bringt es auf 111,6 Wh und der von Milwaukee angekündigte Akkupack mit 9,0 Ah sogar auf 162 Wh.

Ein Problem für die Hersteller sind die höheren Transportkosten. Lithium-Ionen-Akkus mit mehr als 100 Wh Energieinhalt fallen unter die Gefahrenklasse 9 und müssen beim gewerblichen Transport durch Hersteller und Handel (gilt nicht für Anwender) als Gefahrstoff versandt werden. Um dies zu umgehen, liefert DeWalt die Flexvolt-Akkupacks mit einer speziellen Transportkappe aus, die auf die Aufnahmeverbindung geschoben wird. Dabei wird die Verbindung zwischen den drei Zellreihen unterbrochen. Für den Transport bedeutet dies, dass sich mit aufgesetzter Transportkappe in dem Akkugehäuse nicht mehr ein Akku mit 108 Wh, sondern drei elektrisch getrennte Akkus mit jeweils 36 Wh befinden. Mit diesem Trick will DeWalt die strengen Vorschriften für den Gefahrstoffversand unterlaufen.

Eine von DeWalt entwickelte Elektronik schützt den Akkupack vor Überlastung, Überhitzung und Tiefenentladung. Und wie auch die anderen Lithium-Ionen-Akkus hat der Flexvolt DCB546 keinen Memory-Effekt und hält seine Ladung auch bei längerer Nichtbenutzung. Die Leistung des 54V-Flexvolt-Akkus hält der Hersteller für bisher unerreicht in seinem Marktsegment. Mit 12,0 x 8,0 x 8,5 cm und einem Gewicht von 1,0 kg ist er relativ kompakt und nur 400 Gramm schwerer als die bisherigen DeWalt-Akkus mit zwei Zellreihen. Das bruchsichere Gehäuse und die stoßsicher verlöteten Akkuzellen machen den Akkupack besonders robust und ist für den harten Einsatz auf der Baustelle optimiert. Drei LEDs zeigen auf Knopfdruck den Ladestand an.

Kernstück der neuen 54V-Flexvolt-Akkurange ist der 54V-Akku DCB546, der ab September 2016 zum Preis von 199,00 Euro zzgl. MwSt. erhältlich sein soll. Dazu passend gibt es zwei System-Schnellladegeräte. Das DCB 118 lädt den Flexvolt-Akku innerhalb von 45 Minuten komplett auf. Es ist außerdem kompatibel mit allen XR 18V-Schiebeakkus von DeWalt, lädt mit einem Ladestrom von 4 bzw. 8 Ampere und soll für 99,- Euro zzgl. MwSt. erhältlich sein.

Das Doppel-Schnellladegerät DCB132 für 129,- Euro kann zwei Akkupacks gleichzeitig aufladen. Es passt für die neuen Flexvolt-Akkus sowie für alle XR Schiebeakkus von 10,8V bis 18,0V (1,3 Ah bis 5,0 Ah) und lädt mit 4 Ampere. Selbst zwei Akkus mit unterschiedlicher Volt- und Ah-Klasse lassen sich mit dem DCB132 problemlos gleichzeitig laden. Beide Schnellladegeräte sollen laut Hersteller durch ihren zweistufigen Ladeprozess (DCB 118 zusätzlich mit spezieller Lüfterkühlung) für besonders schonendes Laden und eine lange Lebensdauer der Akkus bei maximaler Speicherkapazität sorgen.

Mit der neuen Flexvolt-Technik will DeWalt in das Segment vorstoßen, das bisher den kabelbetriebenen Geräten vorbehalten war. DeWalt verspricht: "Damit kommt Flexibilität auf den Bau, denn jetzt (ab September 2016) gibt es akkubetriebene Maschinen, die es in Sachen Performance mit ihren kabelgebundenen Gegenparts problemlos aufnehmen können."

Zunächst sollen die folgenden Geräte mit 54 Volt-Akku lieferbar sein: Tischkreissäge DCS7485, Handkreissägen DCS575 und DCS576, Tauchkreissäge DCS520, Säbelsäge DCS388, Alligator-Spezialsägen DCS396 und DCS397, Winkelschleifer DCG414 sowie die Paneelsägen DCS777 und DCS778. Ebenfalls im September soll ein mit dem neuen Akkusystem kompatibler L-Klasse Sauger mit 18V (DCV584L) auf den Markt kommen. Weitere Werkzeugtypen im 54-Volt-Segment sollen folgen. Der Hersteller denkt auch über Maschinen mit zwei in Reihe geschalteten 54 Volt-Akkupacks nach. Mit insgesamt 108 Volt Volt wäre das schon fast die Netzspannung in USA. Die einzelnen Geräte und ihre besonderen Zubehöre werden wir in den nächsten Wochen ausführlich vorstellen.

Akkus und Ladegeräte sollen außerdem als preisgünstige Starterkits erhältlich sein. Sie lassen sich mit allen Geräten der neuen 54V-Range kombinieren, die auch in NT-Versionen (ohne Akkus und Ladegerät) erhältlich sind. Das Starter-Kit DCB118 T2 enthält zwei Akkus DCB546 sowie das System-Schnellladegerät DCB118 und ist für 329,- Euro erhältlich. Ebenfalls mit zwei 54V-Flexvolt-Akkus, aber mit dem Doppelladegerät DCB132 kommt das Starter-Kit DCB132T2 auf den Markt; es kostet 349,- Euro (Alle Preise verstehen sich zzgl. Mwst.).

Ob die neue Flexvolt-Akkutechnik von DeWalt nun eine Revolution sein wird oder doch nur ein alternativer Weg zu leistungsstärkeren Akkuwerkzeugen muss die Zukunft zeigen. Interesant ist das System auf jeden Fall.