Heavy Metal: Die richtigen Werkzeuge für den Metall-Heimwerker

2022-05-14 03:39:40 By : Ms. Ashley Wang

Wer sich für seine Freizeitprojekte mit Eisen und Stahl umgeben will, braucht Werkzeug, das nicht nur hart im Nehmen ist, sondern auch hart austeilen kann.

„Du musst mit dem Eisen sprechen, ja, du sollst das Eisen lieben. Dann wird es nicht zerbrechen, wird es sich für dich verbiegen“. So sangen es schon Deutschlands Schwermetaller Nummer eins, Rammstein, in einem nie veröffentlichten Song. Doch was dort ein lyrisches Denkmal gesetzt bekam, ist für den Heimwerker oft eine buchstäblich stahlharte Nuss, die man mit den richtigen Werkzeugen knacken muss. Auf den folgenden Zeilen zeigen wir einige dieser Tools – von denen vieles längst nicht im nächsten Baumarktregal zu finden ist.

Mit einem Winkelschleifer und den unzähligen Aufsätzen, die es dafür gibt, kann man am Metall schon sehr vieles machen. Und dieses Werkzeug wird später auch noch ausführlich genannt werden. Doch mit einem Satz qualitativ hochwertiger(!) Feilen fängt alles an. Nein, nicht um ein Ideal des „von der Pike auf lernen“ hochzuhalten. Viel einfacher: Feilen sind, weil man selbst das Tempo vorgibt, das ungleich kontrolliertere spanabhebende Verfahren. Mit einem Winkelschleifer hat man schnell einen Millimeter zu viel weggeschliffen, bei der Feile fast unmöglich.

Hinzu kommt, dass die manuelle Langsamkeit der Feile verhindert, dass ein zuvor gehärtetes Werkstück beim Bearbeiten so heiß wird, dass sein Härtegrad kompromittiert wird. Wichtig schon für alle, die auch nur zuhause ihre Axt wieder schärfen wollen. Anstreben sollte man je eine Flach-, Halbrund- und Rundfeile in den Hiebgraden Schruppfeile, Schlichtfeile und Feinschlichtfeile.

Man kann Teile aus Metall bombenfest verbinden, indem man sie verschraubt oder vernietet. Aber im Endeffekt ist nichts besser, als eine Verbindung zu schaffen, die das Metall an der Kontaktstelle aufschmilzt und so aus zweien (oder mehr) Werkstücken ein auf kristalliner Ebene einziges macht. Mit einem normalen Elektroden-Schweißgerät für geringe dreistellige Summen kann man schon viel erreichen. Wer allerdings mit maximaler Präzision schweißen will, benötigt ein sogenanntes Schutzgasschweißgerät, in dessen Inneren zusätzlich der Schweißdraht automatisch zugeführt wird. Und falls geplant ist, an seine metallenen Kreationen häufig Bolzen anzuschweißen (etwa, weil man die Vorteile des Schraubens und Schweißens kombinieren will), dann gehört auch ein Bolzenschweißgerät zum guten Ton.

Nicht immer bedeutet Metallbearbeitung, mit mehreren Millimetern dicken Werkzeugen zu arbeiten. Oft ist es auch „nur“ dünnes Blech. Doch wenn das verschweißt werden soll, ist ein Verbinden Stoß auf Stoß nur eine und nicht einmal die beste Variante. Für mehr braucht es die kombinierte Loch- und Absetzzange. Sie ermöglicht es wahlweise, in den Blechrand schnell und einfach Löcher zu stanzen, in die man letztlich die Schweißelektrode hält. Der Absetz-Teil hingegen biegt die vorderen Millimeter des Bleches zu einer kleinen Stufe, sodass die zu verschweißenden Bleche zwar übereinander liegen, aber dennoch auf gleicher Höhe bleiben.

Wir haben es bereits angekündigt, er wird noch umfangreich erwähnt, der Winkelschleifer, landläufig auch als Flex bzw. Schleif-Flex bekannt. Für den metallbearbeitenden Heimwerker ist er das Schweizer Taschenmesser. Mit Trennscheiben schneidet er millimetergenau. Mit Schruppscheiben macht er selbst mit dickem Stahl kurzen Prozess. Und falls man es möchte, kann man damit auch noch Holz über spezielle Aufsätze bearbeiten.

Die Universalklasse der Winkelschleifer ist die mit Aufnahme für 115 bzw. 125mm durchmessende Scheiben. Wer jedoch größere Werkstücke bearbeiten will, sollte zusätzlich (nicht „stattdessen“) ein 230mm-Gerät anschaffen. Das arbeitet ökonomischer.

Die Bohrmaschine gehört zur Minimalausstattung eines jeden Heimwerkers. Doch was vorne draufkommt, ist meistens eher suboptimal. Denn Fakt ist: Man kann kein Set tauglicher Metallbohrer für 9,99€ herstellen und dabei noch Gewinn machen. Das bedeutet, Finger weg von solchen Bohrern, die beim Discounter im Angebot sind.

„Anständige“ Metallbohrer kauft man bei einem Metall-Profiausrüster. Das kann beispielsweise ein Kfz-Ersatzteilhändler sein. Dann muss man zwar damit leben, für einen Bohrer schon mal schnell drei, vier Euro zahlen zu müssen. Aber man bekommt nicht nur ein Produkt aus sehr hochwertigem Stahl, sondern auch eines, dass man mithilfe seiner Feilen, einem Tellerschleifer oder notfalls der Flex auch noch viele Male nachschleifen und so Werterhaltung betreiben kann.

Es klingt so simpel, aber es ist beim Bearbeiten von Metall, besonders dort, wo man ein Loch bohren will, einfach unumgänglich: Es muss eine kleine Einbuchtung vorhanden sein. Sonst greift der Bohrer nicht, sondern tanzt unkontrollierbar über die Oberfläche, beschädigt etwas oder sorgt zumindest dafür, dass die Bohrung nicht haargenau dort sitzt, wo man sie haben möchte.

Dagegen braucht es einen Körner. Ein im Durchmesser überdimensionaler Nagel mit einer gehärteten Spitze. Die setzt man dort aufs Metall, wo die Bohrung sitzen soll. Ein kräftiger Schlag mit dem Hammer hintendrauf und es entsteht ein kleiner Krater, der dem Bohrer genug Halt gibt.

Wenn man Metall verformen will, ganz gleich, ob es heiß oder kalt ist, braucht es Gewalt. Und die liefert am besten der Schlosserhammer – hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich nichts Exotisches, sondern ein normaler Hammer, wie man ihn kennt. Idealerweise besitzt man drei davon. Einer mit 250-Gramm-Kopf, einer mit 500 und einen kiloschweren „Bello“ für harte Angelegenheiten.

Wenn man Holz bearbeitet, kommt man mit Zollstock und Maßband meilenweit. Für Metall ist aber höhere Präzision vonnöten. Dementsprechend sollte man auch passende Messwerkzeuge besitzen:

Damit kann man sämtliche Mess- und Anreißarbeiten entspannt durchführen und muss sich nicht über schlechte Ergebnisse durch untaugliches Werkzeug ärgern.

Bei der Metallbearbeitung fliegen fast immer die Späne oder entstehen zumindest messerscharfe Kanten. Arbeitsschutz sollte deshalb einen noch höheren Stellenwert haben als bei jedem anderen Metall. Ohne die folgenden Dinge sollte man nicht loslegen:

Und falls man sehr häufig mit Metall arbeitet, ist auch eine Staubschutzmaske mit wechselbaren Filtern angebracht. Ansonsten reichen normale Einwegmasken.

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