Arbeiten im "Top of Europe": Schweizer Baukonzern setzt auf Metabo - ABZ Allgemeine Bauzeitung

2022-09-02 21:21:46 By : Ms. Jenny Zhang

Was für Touristen und Tourengeher ein beliebtes Reiseziel ist, ist für Cyrill Schmidt, Hansjörg Buchli und Dominique Schober Arbeitsalltag. Hier oben auf 3466 m über dem Meeresspiegel arbeiten sie auf einer Baustelle der Frutiger AG. Für die Jungfraubahnen baut der Schweizer Baukonzern am höchstgelegenen Bahnhof Europas eine neue Lagerkaverne für den Güterumschlag, eine behindertengerechte Erweiterung der bestehenden Bahnhofshalle und eine Pistenmaschinengarage.

Beim Gang über die Baustelle im Berg fühlt man sich, als befände man sich weit unter der Erdoberfläche, dabei ist das doch Untertagebau in luftiger Höhe. Auch für das Frutiger-Team ist das speziell. "Wir haben hier besondere Voraussetzungen", erklärt Hansjörg Buchli, Polier bei Frutiger. "Die Höhe, die Kälte, Staub und Feuchtigkeit. Das alles ist nicht nur für uns eine Herausforderung, auch die Maschinen, die wir hier einsetzen, müssen dafür geeignet sein." Bauführer Cyrill Schmidt ergänzt: "Im Winter kann es hier schon mal bis zu minus 30 Grad Celsius haben. Im August hatten wir 24 Stunden Schneesturm." Die Anforderungen an Maschinen und Geräte seien im Tunnelbau generell sehr hoch. "Und wenn hier oben mal eine Maschine ausfällt, ist sie nicht innerhalb von einer Stunde ersetzt. Deshalb müssen die Maschinen absolut zuverlässig und langlebig funktionieren", betont Schmidt. Die Maschinen von Metabo meistern diese Extrembedingungen. Seit rund zwei Jahren nutzt die Frutiger AG die Maschinen des Nürtinger Elektrowerkzeug-Herstellers und setzt sie auch auf dem Jungfraujoch ein. "Wir verwenden hauptsächlich Akku-Maschinen, insbesondere natürlich hier oben, wo Steckdosen rar sind", erklärt Schmidt. "Von den Maschinentypen her haben wir vor allem Akku-Bohrhämmer, -Bohrschrauber und -Winkelschleifer im Einsatz."

Das Team auf dem Jungfraujoch arbeitet unter Leitung von Cyrill Schmidt und einem weiteren Bauführer im Zwei-Schicht-Betrieb mit jeweils acht Mineuren. Im Dezember 2018 hat der Bau begonnen, im März dieses Jahres erfolgte die letzte Sprengung. Seither sind die Handwerkerinnen und Handwerker mit dem Innenausbau beschäftigt. "Das Team hier oben ist genial. Der Zusammenhalt ist extrem wichtig", sagt Mechaniker Dominique Schober. "Die Platzverhältnisse hier oben sind natürlich begrenzt, wir schaffen uns durch den Ausbau unseren eigenen Platz." Und dabei ist das breite Produktprogramm von Metabo den Profis eine große Hilfe. "Metabo deckt das gesamte Sortiment ab", sagt Schober. "Wir haben einen Akku und können damit jedes Gerät benutzen." Das sind im 18-Volt-System von Metabo aktuell mehr als 100 Maschinen, im herstellerübergreifenden Akku-System CAS (Cordless Alliance System) gilt das für 180 Maschinen und Geräte unterschiedlicher Hersteller.

Ortswechsel – mehr als 3000 Höhenmeter weiter unten, in Uetendorf nahe Thun, befindet sich der Werkhof der Frutiger AG. Von dort kommen die Maschinen, die oben im Jungfraujoch im Einsatz sind. Der Werkhof in Uetendorf ist der Hauptwerkhof der Frutiger Gruppe. Dort werden die gesamte Organisation und Belieferung der Baustellen geregelt. Mit rund 200 Mitarbeitenden ist der Werkhof in Uetendorf einer der größten Bauhöfe der Schweiz. "Das Know-how, das wir hier haben, ist einzigartig, das gilt auch für die Flexibilität", sagt Christian Squaratti, Geschäftsführer der Frutiger Betriebe Uetendorf. "Wir haben hier Experten für jeden Bereich – Elektrotechnik, Stahlbau, Holzbau und mehr – das alles sind hochqualifizierte Leute, die von hier aus ihre Expertise für alle Frutiger-Baustellen im Land einbringen." In Uetendorf wird zum Beispiel Schalungsmaterial aufbereitet, es werden Baumaschinen gewartet und Maschinen ausgeliefert.

Die inhabergeführte Frutiger Gruppe ist laut eigener Aussage der drittgrößte Baukonzern der Schweiz und blickt auf eine 150-jährige Geschichte zurück. "Wir sind in allen Bereichen der Bauindustrie tätig und decken das gesamte schweizerische Bausegment ab", erklärt Squaratti. Außer der Baustelle auf dem Jungfraujoch arbeitet Frutiger auch noch am Eigergletscher, etwas unterhalb vom Jungfraujoch. Die sogenannte V-Bahn soll in Zukunft Passagiere von Grindelwald aus in zwei Bahnen zum Eigergletscher und zum benachbarten Alpengipfel Männlichen bringen.

Zudem baut Frutiger eine neue Staumauer am Grimselpass, die die bestehende Mauer aus den 1930er Jahren ersetzen soll. Schon die erste Staumauer hatte Frutiger vor mehr als 80 Jahren gebaut. Das bisher größte Projekt der Frutiger Gruppe war die Mitarbeit am Gotthard-Basistunnel: Der längste Eisenbahntunnel der Welt ist ein Milliardenprojekt, das weit über die Schweizer Landesgrenzen hinaus als Vorzeige-Bauprojekt gilt.

Bei all der Vielfältigkeit der Frutiger-Projekte ist für Christian Squaratti eines klar: "Die Zukunft des Bauens liegt im Akkubetrieb." Das beginne beim Antrieb von Baumaschinen und reiche bis zu den handgeführten Elektrowerkzeugen. Das Problem sei nur das Chaos an Akkus und Ladegeräten unterschiedlicher Hersteller. "Die Frutiger AG hat heute rund 10.000 Metabo-Geräte im Einsatz. 10.000 Akkus wären dann doch etwas viel. Bei der Wahl des richtigen Partners war es für uns daher wichtig, einen Lieferanten zu finden, mit dem wir unser Volumen bündeln konnten – also der es uns ermöglicht, mit einem Akku viele Geräte zu betreiben."

Mit Metabo hat Frutiger diesen Partner gefunden. Die Nürtinger haben sich in einem Auswahlverfahren gegen praktisch alle namhaften Wettbewerber durchgesetzt. "Insbesondere die Leistung der neuen Metabo-SDS-max-Bohrhämmer hat uns überzeugt", sagt Squaratti. "Bohrhämmer sind für die Abbruch- und Meißelarbeiten auf unseren Baustellen unerlässlich. Da ist eine erstklassige Bohrleistung für uns entscheidend."

Marco Trachsel ist der Fachmann für die Geräte und Maschinen. Er kümmert sich im Außendienst von Frutiger als technischer Berater um diesen Arbeitsbereich. "Ich bin das Verbindungsglied zwischen dem Werkhof und den Baustellen. Die sind alle sehr verschieden, haben aber eines gemeinsam: Wenn mal etwas mit den Maschinen ist, müssen sie schnell wieder einsatzbereit sein. Meine Aufgabe ist, zu schauen, dass die Profis draußen arbeiten können und dass Reparaturen und Service funktionieren."

Noch in diesem Jahr soll der Erweiterungsbau abgeschlossen sein. "Ich habe für diese Baustelle extra zur Firma Frutiger gewechselt", sagt Polier Hansjörg Buchli. "Hier zu arbeiten, ist sehr speziell, es kann sehr anstrengend sein. Aber es ist auch ein Privileg. So eine Aussicht – das hat sonst niemand."

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