In unseren Bohrmaschinen-Tests müssen sich leichte Akku-Bohrschrauber, schwere Schlagbohrmaschinen und Bohrhämmer beweisen. Fazit: Auch große Marken enttäuschen manchmal.
Mit allen Maschinen im Test lassen sich Löcher bohren und Schrauben eindrehen. Aber die Stiftung Warentest stellt große Unterschiede fest. Die Stärke der sechs Schlagbohrmaschinen im Test liegt eindeutig beim Bohren. Beim Betrieb mit Schlagwerk eignen sie sich für hartes Mauerwerk. Mit ausgeschaltetem „Schlag“ lassen sich dicke Metallbleche durchlöchern. Der Testsieger unter den Schlagbohrmaschinen mit Kabel punktet nicht nur im Prüfpunkt Funktion, sondern auch bei der Handhabung.
Tipp: Für präzise Bohrungen ist eine gute Schlagbohrmaschine die erste Wahl.
Auch alle 14 Akku-Schrauber im Test verfügen über ein Schlagwerk. Die Prüfer stellten beim Schlagbohren jedoch große Unterschiede fest. Die Noten in diesem Prüfpunkt reichen von Gut bis Mangelhaft. Deutlich besser schneiden viele Akku-Schlagbohrmaschen beim Schrauben ab. Die besten Bohrmaschinen versenken sogar 10 Millimeter dicke und 120 Millimeter lange Exemplare in Kiefernholz – und zwar ohne Vorbohren.
Tipp: Für den mobilen Einsatz in Haus und Garten eignen sich gute Akku-Schlagbohrschrauber als besonders vielseitiges Werkzeug.
Um Löcher in Balken oder Gipskartonwände zu bohren und um Schrauben einzudrehen, ist ein Schlagwerk überflüssig oder hinderlich und muss abgeschaltet werden. Maschinen ohne dieses Bauteil liegen entsprechend leichter in der Hand und sind bei Heimwerkern sehr beliebt. Im Akku-Bohrschrauber-Test haben wir 12 Modelle mit 18 Volt sowie fünf „kleine“ Akkubohrer mit 10,8 Volt geprüft. Im Test konnten längst nicht alle Maschinen überzeugen. Beim Eindrehen dicker Schrauben und bei den Dauerprüfungen zeigten sich deutliche Unterschiede. Bei zwei Maschinen ging der Motor schnell kaputt.
Tipp: Vor allem für viele Holzarbeiten sind gute Akku-Bohrschrauber besonders beliebte Werkzeuge.
Die Tests der Stiftung Warentest zeigen: Harte Steine und Beton lassen sich am besten mit guten Bohrhämmern durchlöchern. Das SDS-plus-Bohrfutter ermöglicht, dass sich die speziellen SDS-Bohrer nicht nur drehen, sondern außerdem bei jedem Schlag vor- und zurückbewegen. Die Schlagübertragung funktioniert pneumatisch – ähnlich wie bei einem Mini-Presslufthammer.
Tipp: Für Heimwerker, die häufiger in Beton oder anderem harten Material bohren müssen, ist ein guter Bohrhammer die erste Wahl. Um auch gut schrauben zu können, sollten Sie ergänzend einen leichteren Akku-Schrauber parat haben.
Im Labor mussten alle Geräte bei Dauerprüfungen zeigen, wie haltbar ihre Motoren und Schlagwerke sind. Zusätzlich hatten die Energiespeicher der Akku-Schlagbohrmaschinen 400 Lade- und Entladezyklen zu überstehen. Die Tests zeigen: Längst nicht alle Maschinen überlebten diese Strapazen problemlos. Auch der gute Ruf bekannter Marken bestätigte sich im Bohrmaschinen-Test nicht immer.
Weltweit erfreuen sie sich bei Heimwerkern immer größerer Beliebtheit: Elektrowerkzeuge, die „cordless“ arbeiten, also kabellos. Vor allem bei Arbeiten im Freien – im Garten, am Auto oder auf dem Boot – ist die Bewegungsfreiheit ohne Kabel von großem Vorteil. Moderne Lithiumionen-Akkus sind nicht nur umweltschonender als alte Modelle, die das Schwermetall Cadmium enthalten – sie arbeiten auch viel zuverlässiger. Zum Einsatz kommen oft Akkus mit 18 Volt.
Die Stiftung Warentest hat vorrangig solche Akku-Schlagbohrer in den Bohrmaschinen-Test einbezogen, die im Set samt Ladegerät und zwei Akkus erhältlich sind. Im Trend liegen Energiespeicher aus System-Akkufamilien. Vorteil: Die Akkus des Bohrschraubers können Heimwerker auch in andere Geräte desselben Herstellers einsetzen. Das spart Geld und Ressourcen: Wer ein weiteres Werkzeug aus der Familie kauft, kann es „nackt“ erwerben – also ohne Ladegerät und Akkus.
Die klassische Schlagbohrmaschine mit Kabel ist keineswegs ein Auslaufmodell. Im Gegenteil: Mit guten Geräten lassen sich viele Bohraufgaben sogar optimal meistern. Die Maschinen sind im Bohrständer montierbar und ermöglichen so – ohne „Schlag“ – präzise Bohrungen durch Metallbleche oder andere Materialien.
Tipp: Wählen Sie eine gute Schlagbohrmaschine mit zwei Gängen, um kraft- und gefühlvoll arbeiten zu können.
Je nach Aufgabe versenkt der Heimwerker die unterschiedlichsten Modelle von Schrauben. Die Wahl von gutem Werkzeug ist wichtige Voraussetzung dafür, dass die Arbeit Spaß macht und erfolgreich ist. Die Palette reicht vom handlichen Akku-Bohrschrauber über die Schlagbohrmaschine bis zum kräftigen Bohrhammer. In unseren großen Vergleichstests haben wir alle untersucht. Das Ergebnis: Ein Nachteil der Schlagbohrmaschinen und Bohrhämmer zeigt sich beim Schrauben: Im Vergleich zum Bohrschrauber sind sie meist meist deutlich schwerer und reagieren auch schwerfälliger, so dass sich Schrauben nicht so einfach bündig mit der Holzoberfläche eindrehen lassen. Tipp: Bei guten Akku-Bohrschraubern und guten Akku-Schlagbohrschraubern hilft der „Gasgeben-Drücker“, die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Wird er losgelassen, stoppt die Maschine sofort. Ein lästiges Nachlaufen wie bei den Schlagbohrmaschinen mit Kabel gibt es hier nicht.
Wichtige Auswahlkriterien für viele Heimwerker sind das Gewicht, die Nennaufnahmeleistung (Nennleistung) in Watt, der maximale Bohrdurchmesser und die Leerlaufdrehzahl. Bohrmaschinen mit zwei Gängen bieten bessere Möglichkeiten, die richtige Drehzahl für den jeweiligen Einsatzzweck zu wählen. Ein Schnellspannbohrfutter ermöglicht, Bohrer oder Bit-Halter mit nur einer Hand zu wechseln. Wichtige Marken am deutschen Markt sind zum Beispiel Bosch, Metabo oder auch AEG, Black&Decker, Dewalt, Makita, Ryobi und andere. In Anbetracht des vielfältigen und unübersichtlichen Angebots ist ein unabhängiger Test, wie ihn die Stiftung Warentest durchführt, besonders wichtig.
Nutzerkommentare, die vor dem 27. Januar 2021 gepostet wurden, beziehen sich auf eine frühere Untersuchung.
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@Nico_Beschnidt: Wir geben die maximalen Drehmomente, die die Anbieter angeben, nicht an. Grund: Es kommt durchaus vor, dass ein Gerät mit hohem maximalem Drehmoment in unseren strengen Funktionsprüfungen zum Bohren und Schrauben, in den Haltbarkeitsprüfungen von Gerät und Akku oder in der Handhabung viel schlechter abschneidet als andere Geräte mit geringerem angegebenem Drehmoment. Diese Zahl ist deshalb kaum von Bedeutung und wir haben sie auch in eigenen Messungen nicht abgeprüft. (PS, Se)
Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Technisches Problem gelöst, Artikel freigeschaltet, Ihr Leserservice test.de@stiftung-warentest.de
Kommentar vom Autor gelöscht.
@Nico Es gibt sogar eine Norm zur Angabe des Drehmoments. Für mich hätte eine Prüfung für einen seriösen Test dazu gehört, aber da wäre ja wieder aufgefallen, dass wieder Äpfel mit Birnen verglichen werden und was manche gelobten Marken für Fantasiewerte angeben. Leider ist mir nur ein Hersteller bekannt, der Werte nach dieser Norm angibt. Bosch gibt immer das hart und das weiche Drehmoment an. Aber da Bosch der Einzige Hersteller war, der sich daran gehalten hat wurde noch das Maximale Drehmoment eingeführt, was ungefähr den marktüblichen Fantasiewerten entspricht. Wenn ich mich richtige erinnere ist das weiche Moment das, welches einen Schrauber innerhalb einer 270° Drehung zum Stehen bringt und das Harte bei 30°. Praktisch ist das Weiche für Holzschrauben interessant und das Harte für M-Schrauben in Metall. Bald soll auch noch ein neuer Schrauber kommen, der beim Weichen Moment 75% zugelegt hat. Aber Bosch kann man ja laut Test.de nicht mehr kaufen.
Kommentar vom Autor gelöscht.
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