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Herausgegeben von Gerald Braunberger, Jürgen Kaube, Carsten Knop, Berthold Kohler

Knubbel mit Kraft: Der Akku-Winkelschleifer hat so viel Leistung wie einer mit Kabel, das Stahlrohr ist im Nu durch. Bild: Weber

In der Batterietechnik geht es nicht voran? – Von wegen! Akkuhersteller Metabo presst jetzt viel Strom in kleine Akkus und trennt damit die großen Brocken ganz ohne Kabel.

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Z u viel Rückblick nutzt im Allgemeinen nichts, meist hat es mehr Sinn, nach vorn zu schauen. Hinsichtlich der Akkutechnik lohnt es indessen, mal eine Ausnahme zu machen und sich die Energiespender für Werkzeuge in der gängigen Klasse mit 18 Volt Spannung anzuschauen.

Dann kommt man schnell darauf, dass die Ansicht, in der Batterietechnik gehe es nicht voran, nur ein Mythos ist. Solche Akkus sind etwa faustgroß und hatten bis weit nach der Jahrtausendwende eine Kapazität von höchstens 3 Amperestunden (Ah). Dann ging es rasch voran, getrieben von Herstellern wie Bosch und Metabo. Im Jahr 2012 wurden 4 Ah vorgestellt, 2013 waren es 5, ein Jahr später 6 Ah und im April 2017 schon 7. Jetzt ist Metabo mit einer neuen Generation von Akkupacks vorgeprescht, die 8 Ah enthalten. Die sind zwar mit 977 Gramm etwas schwerer als die Vorgänger, haben aber weiter etwa die gleiche Größe von rund 12 × 8 × 7 Zentimetern.

Möglich wird das durch neue Zellen mit dünneren Materialien und durch den inneren Aufbau der Packs. Standard sind Lithium-Ionen 18650 (18 ist der Durchmesser, 65 die Länge in Millimeter), Metabo verwendet 21700, die von Samsung entwickelt wurden. In einer Reihe sind fünf Zellen geschaltet, die 4 Ah fassen, in zwei Reihen also 8. Neben den Zellen entscheidet die Technik der Kopplung darüber, wie viel Strom dem Energiespender maximal entnommen werden kann – nicht in der Summe als Wattstunden (die gespeicherte Energie lässt sich einfach aus Kapazität mal Spannung errechnen), sondern als Höchstleistung in Watt, bevor der Akku in die Knie geht. Kritisch ist dabei die Temperaturentwicklung, denn relativ zur Größe wird den Akkus von energiehungrigen Werkzeugen erheblich mehr Strom entnommen als denen von Elektroautos. Wie viel gerade herausgesaugt werden darf, entscheidet die Elektronik, sie überwacht beständig Motor und Energiespeicher. Gleiches gilt übrigens umgekehrt für die Schnellladung; in rund eineinviertel Stunden ist der neue Akku im Ladegerät mit Gebläsekühlung wieder fit.

In der Praxis macht sich der Fortschritt so bemerkbar: Hängt man einen Akku der neuesten Generation an ein Gerät mit hohem Strombedarf, etwa einen Winkelschleifer, dann kommt es unter Last auf höhere Drehzahlen als mit einem alten Akku. Die modernen bürstenlosen Motoren arbeiten effizienter als die konventionellen in den Kabelwerkzeugen, Metabo rechnet mit dem Faktor 1,1. Als Vergleichszahl wird für den neuen Akku mit 8 Ah angegeben, dass die Leistungsabgabe dem entspricht, was eine kabelgebundene Maschine mit 1600 Watt bringt. Er kostet nach Liste 200 Euro; neu ist auch eine Version mit 5,5 Ah und ebenfalls 1600 W Dauerleistung für rund 160 Euro und eine nur halb so große Kompaktversion mit 4 Ah (100 Euro), die für leichte Handgeräte völlig ausreicht und diese handlicher macht.

Für einige leistungsintensive Maschinen wie Tischkreissägen können zwei Akkupacks mit 18 Volt zum Betrieb mit 36 Volt zusammengeschaltet werden, das entspricht also 3200 Watt Vergleichsleistung. Das ist eine Option für Handwerker, die schon das System mit 18 Volt für verschiedene Geräte haben und sich nicht zusätzlich die großen Akkus mit 36 Volt zulegen wollen, außerdem hat jener zurzeit nur 6,2 Ah und nicht 8. Höhere Spannung bietet den Vorteil, dass bei gleicher Leistungsentnahme die Hitzeentwicklung geringer ist und daher die Kabelquerschnitte dünner gewählt werden können.

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