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2022-03-18 02:56:38 By : Ms. minda huang

Ist der dunkle Fleck an der Türschwelle einfach Schmutz oder beginnt hier bereits das Verfallsdatum des eigentlich doch noch nicht so alten Autos? Zahlreiche Autobesitzer kennen das Problem: Erst ist es eine kleine Stelle, die manchmal sogar übersehen oder schlichtweg vergessen wird. Bald werden die Rostflecken jedoch mehr, sie verteilen sich und der Rost frisst sich immer weiter ins Metall. Der schöne Lack ist ab. Was früher noch häufiger zu sehen war, scheint heutzutage doch eigentlich kein Problem mehr zu sein. Doch was kann man tun, wenn selbst bei Neuwägen immer häufiger nach kurzer Zeit poröse Stellen auftauchen? Welche Autoteile rosten besonders schnell und wann beginnt Rost eigentlich? Wie man leichten Rost selber entfernen kann und ob sich Rost überhaupt vermeiden lässt, zeigen wir in folgendem Artikel.

Trotz moderner Werkstoffe, Lacke und einer möglichen Vollverzinkung sind einige Autos besonders rostgefährdet, vor allem werden durch Streusalze unter anderem chemische Reaktionen am Wagen schneller in Gang gesetzt, die - zusätzlich zur Feuchtigkeit - dem Metall besonders schaden können. Rost ist ein sogenanntes wasserhaltiges Eisenoxid. Simpel ausgedrückt entsteht Rost, wenn Eisen mit Sauerstoff und Feuchtigkeit in Verbindung kommt. In Ländern mit trockenem Klima sind deshalb weniger Autos von Korrosion betroffen als in Ländern mit einer hohen Luftfeuchtigkeit.

Rost ist zunächst eine Korrosion durch Oxidation. Dieser chemische Prozess wird in Gang gesetzt, sobald das Metall mit Sauerstoff und Feuchtigkeit in Berührung kommt. Bei einigen Metallen kann sich daraufhin eine schützende Oxidschicht bilden, welche dann die Fortsetzung des Zersetzungsprozesses verhindert. Dies betrifft unter anderem Zink, Aluminium oder Chrom. Nur das Metall Eisen kann folglich rosten, denn im Herstellungsprozess wird dem Grundmaterial Eisenerz der Sauerstoff entzogen. Durch den Mangel an Sauerstoff möchte sich das Material jedoch wieder mit diesem verbinden. Dieser Prozess wird durch eine Kombination von Wasser und Luft stark begünstigt, was das Stahlblech wiederum durch eine katalytische Reaktion in Eisenoxid verwandelt und dadurch eben die gefürchteten Roststellen am Fahrzeug entstehen. Das entstehende Eisenoxid wird schließlich zu Pulver und das Metall zerfällt und verliert seine tragenden Eigenschaften.

Rost ist also das Ergebnis einer chemischen Reaktion, bei der Eisen mit Sauerstoff unter der Einwirkung von Wasser oxidiert und sich zu Eisenoxiden (= Rost) verändert. Durch die Oxidation nimmt die Festigkeit ab, Masse und Volumen des Metalls dagegen zu. Bei Autos zeigt sich der Rostbefall meist zunächst als sogenannte Rostblase. Das Stahlblech eines jeden Wagens altert im Laufe der Jahre. Aufgrund des Zusammenwirkens unterschiedlicher Bedingungen, können die Schutzmechanismen der modernen Ausgangsmaterialien über dem Stahlblech nicht alles aufhalten und irgendwann wirkt die Feuchtigkeit auf das Blech ein und führt zu rostigen Stellen, weswegen nicht ausschließlich ältere Fahrzeuge von der Rostkrankheit betroffen sein können.

Durch das Rosten wird das Material porös, die Zersetzung schreitet immer weiter voran. Das Metall platzt auf, wird brüchig und löst sich letztendlich vollständig auf, was zu einer Gefährdung im Straßenverkehr führen kann. Dagegen handelt es sich bei Flugrost um einen oberflächlich auftretenden Rost, der jedoch sofort beseitigt werden sollte, um ein Voranschreiten der Korrosion zu vermeiden. Der Flugrost sollte mit einer herkömmlichen Autopolitur abgewischt werden, bevor dieser den Lack richtig angreift und sich große Roststellen bilden können. 

Besonders zu beachten ist jedoch, an welcher Stelle am Auto der Rost auftritt. Manche Teile lassen sich relativ problemlos von rostigen Flecken befreien, an anderen kann die Korrosion fatale wirtschaftliche Folgen haben. Wenn das Auto bereits stark verrostet ist, sind umfangreichere Arbeiten am Fahrzeug notwendig.

Nicht alle Autoteile sind gleichermaßen von der Rostproblematik betroffen. Manche Karosserieteile sind stärker dem Korrosionsprozess ausgesetzt und beginnen schneller porös zu werden. Auch wenn Rost am Fahrzeug überall entstehen kann, so sind vor allem bodennahe Bauteile, wie der Unterboden, Schweller, Radhäuser, Achsaufhängung und alle Hohlräume betroffen. Vor allem bei Hohlräumen ist ein guter Korrosionsschutz wichtig, da Wasser hier nicht so gut abtrocknen kann. Häufig sind Stellen betroffen, die man auf den ersten Blick nicht sieht.

Diese Fahrzeugteile sind besonders häufig von Rostbefall betroffen:

Rost sollte zeitnah behandelt werden. Falls er zu lange unentdeckt bleibt, kann es bis zum wirtschaftlichen Totalschaden führen.

Rostige Stellen sind auf den ersten Blick zunächst ein kosmetisches Problem. Doch wird der Zerfall nicht zeitnah gestoppt, so können erhebliche Schäden am Fahrzeug entstehen. Bei einem Crash ist man in einer Rostlaube weniger geschützt, als in einem stabilen Wagen. Ist nun ein tragendes Element von Rost befallen und kann dadurch die Funktion nicht mehr erfüllen, ist die Stabilität der kompletten Karosserie nicht mehr gewährleistet.

Hat sich beispielsweise am linken oder rechten Schweller Rost gebildet, so ist ein größerer Rostschaden oft nicht mehr zu vermeiden. Vom Schweller breitet sich der Rost häufig bis zum Unterboden des Fahrzeugs aus. Da die Schweller eben zu den tragenden Karosserieteilen gehören, kann der Rostbefall zur Erlöschung der Fahrerlaubnis führen und der Wagen bekommt keinen TÜV, solange der Schweller nicht wieder instand gesetzt wird. Laut den aktuellen TÜV Süd-Mängelangaben spielt Korrosion hauptsächlich bei Autos ab neun Jahren eine wesentliche Rolle, wenngleich sich dies in der Regel in Grenzen hält.

Um möglichst lange ein rostfreies Auto zu besitzen, sollte grundsätzlich auf einen guten Korrosionsschutz geachtet werden. Hier geht es vorwiegend darum, die Geschwindigkeit des Verrostens zu reduzieren, da kein Fahrzeug vollkommen sicher vor Rost ist. Rostschutzgrundierung und Lackierung sollen verhindern, dass Metall mit Luft und Feuchtigkeit in Kontakt kommt. Um bereits angerostete Stellen zu schützen und weitere Korrosion zu verhindern, können Rostumwandler eingesetzt werden, die in einer chemischen Reaktion das Weiterrosten aufhalten. Abdeckungen und Wasserabläufe sollten bereits im Vorfeld Feuchtigkeit vom Metall fernhalten, damit Rost erst gar nicht entsteht.

Kleinere Roststellen und Flugrost können auch von Autohalter*innen selbst beseitigt werden, sofern die Optik nicht im Vordergrund steht und der Rost noch oberflächlich zu behandeln ist.

Flugrost ist die erste Stufe des Rostprozesses an der Oberfläche des Fahrzeugs. Anzeichen für Flugrost sind kleine braune Rostflecken, die sich rau anfühlen. Häufige Ursache für Flugrost sind Salze im Winter, aber auch der Abrieb der Bremsen, in denen sich Metallteilchen befinden, kann Auswirkungen auf das Korrosionsverhalten der Fahrzeuge haben. Weitere Risikofaktoren sind Arbeiten mit dem Winkelschleifer, sowie der Ausstoß von Industrieschornsteinen. Eine erhöhte Anfälligkeit für Flugrost besitzen auch Autos, die oft in der Nähe von Bahnschienen oder Bahnübergängen stehen.

Zum Entfernen von Flugrost benötigst du ein sauberes, fusselfreies Tuch, sowie eine gute Autopolitur benötigt. Hierfür müssen zunächst die betroffenen Stellen am Fahrzeug gründlich gereinigt und die Rostpartikel entfernt werden. Durch kreisende Bewegungen mit der Politur auf dem Tuch werden erste Roststellen wegpoliert. Als Alternative kannst du auch eine schonende Lackknete oder spezielle Flugrostentferner verwenden. Wichtig: Autos sollten nur bei trockenem Wetter und nicht zu hohen Plustemperaturen poliert werden, da die Politur bei hohen zu schnell hart werden kann.

Hartnäckiger Rost, der sich nicht mehr wegpolieren lässt, hat bereits das Blech des Autos angegriffen. Es handelt sich hier nicht mehr nur um die Lackierung. Auch er kann von erfahrenen Hobbybastlern selbst beseitigt werden. Hierfür werden Schleifpapier mit einer groben Körnung oder ein Rostradierer empfohlen, um die tiefen Roststellen abschleifen zu können. Die Stelle reinigst du mit Silikonentferner. So wird der Schmutz gelöst, bis das blanke Metall zu sehen ist. Anschließend wird die Grundierung mit einem Pinsel aufgetragen und getrocknet. Weiter benötigst du einen Lack in der passenden Autofarbe. Der Klarlack sollte dann vorsichtig in mehreren Schichten aufgetragen werden. Ein anschließender Rostschutz sollte die betroffene Stelle nach dem Lackieren vor weiterer Korrosion schützen.

Schwerer Rost, der bereits tiefe sichtbare Rostlöcher, Blasen oder Abplatzer gebildet hat, sollte von Profis beseitigt werden. Hierfür wird zunächst Schleifpapier, eine Drahtbürste oder gar eine Schleifmaschine benötigt. Die betroffenen Stellen werden abgeschliffen und im Anschluss die Grundierung aufgetragen. Unebenheiten und Löcher werden darauf mit einer speziellen Spachtelmasse behandelt und durch Schleifpapier wieder geglättet. Danach erfolgt eine erneute Grundierung und es wird neuer Lack samt Rostschutzmittel aufgetragen. An nicht sichtbaren Stellen kann auch Klarlack verwendet werden. Schadhafte Stellen an den Felgen können ebenfalls mit Schleifpapier und Silikonentferner behandelt werden.

So mancher Hobbyschrauber setzt bei der einfachen Rostbehandlung auf bewährte Hausmittel. Es kommt hier aber vor allem auf das Mischungsverhältnis und den Säuregehalt des jeweiligen Hausmittels an. Cola, Zitronensäure, Essig, Öl, Natron oder Backpulver zählen beispielsweise zu den Hausmitteln, welche gerne für eine Rostentfernung verwendet werden. Die Säure greift die Ablagerungen an und nach einer gewissen Wartezeit können die betroffenen Stellen mit einem Tuch sauber gerieben werden. Um jedoch den Lack nicht ungewollt weiter zu beschädigen, sollten Produkte aus dem Fachhandel verwendet werden, um den Rost gründlich zu entfernen. Bei einem schwerem Rostbefall sollte eine Werkstatt hinzugezogen werden, vor allem wenn nach einem Blechschaden das blanke Metall zu erkennen ist. Hier sorgt eine schnelle Reparatur dafür, dass die Korrosion gar nicht erst entstehen kann. 

Da Rost auf Dauer bei nahezu jedem Auto unvermeidbar ist, kann der Korrosionsprozess nur hinausgezögert werden. Eine gute Pflege, beispielsweise mit einer halbjährlichen Wachsbehandlung, trägt hierzu bereits erheblich bei. Weiter sollte das Fahrzeug in einer geschlossenen Garage geparkt werden, hier wird die Gefahr von Rostschäden in einem Zeitraum von 10 Jahren um über 50 Prozent verringert. Unterbodenwäsche und Unterbodenschutz erhöhen den Rostschutz des Wagens ebenfalls. Schmutzigere Autos sind generell rostanfälliger, da die Karosserie unter dem Dreck länger feucht bleibt. Deshalb sollte vor allem im Winter der Wagen häufiger abgespritzt werden, da auch das Streusalz den Lack angreift. Kratzer, Beulen und Steinschläge sollten alsbald ausgebessert werden, um ein Eindringen von Nässe zu vermeiden. Weiter solltest du darauf achten, dass im Innenraum keine Feuchtigkeit entstehen kann. Größere Feuchtigkeitsschäden sollten möglichst rasch getrocknet werden.

Rost entsteht eben an Stellen, an denen die schützende Grundierung, Lackierung oder Verzinkung keinen vollständigen Schutz bietet. Wenn das Stahlblech des Fahrzeugs mit Wasser und Sauerstoff in Berührung kommt, rostet es. Auch wenn es mittlerweile verschiedene Materialen zur Fahrzeugherstellung gibt, so bestehen heutige Autos immer noch zum Großteil aus Stahl, der in der Regel durch eine Verzinkung geschützt ist, um dem Rost vorzubeugen. Wer wirklich auf Nummer sicher gehen will, kann sich ein vollverzinktes Fahrzeug oder ein Auto aus Aluminium kaufen. Ein vollverzinktes Auto rostet nahezu gar nicht, weil die Zinkschicht an den anfälligen Stellen zwischen Stahl und Lack eine Schutzschicht bildet. Allerdings sprechen hier ökologische Aspekte dagegen, da Stahl schwerer recycelbar ist, weshalb die Verzinkung nur noch sehr sparsam eingesetzt wird. Ein Auto, dessen Karosserie komplett aus Aluminium gefertigt wurde, ist ebenfalls weniger rostanfällig (beispielsweise der Audi A2, der Audi A8, der Audi R8, einige Aston Martins und Ferraris). Auch wenn Aluminium nicht rostet, so kann es jedoch mit der Zeit oxidieren.

Fazit: Einen vollständigen Schutz gegen Rost gibt es nicht, aber mit guter Pflege und schnellem Reagieren, wenn erste Anzeichen von Rost entdeckt werden, kannst du dein Auto vor Korrision schützen.

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